Edelsteine verstecken – „Spielen wir nächste Woche wieder Schmuggler?“
29.9.2016Im Auftrag der Stadt habe ich einige Jahre nebenberuflich – im Rahmen der Jugendsozialarbeit – Kindergruppen betreut, mit denen ich mich einmal die Woche zum Basteln, Spielen, Kochen – was man eben so in einer Gruppenstunde macht - getroffen habe.

Die drei achtjährigen Mädchen, denen ich das Spiel angeboten habe, waren total begeistert. Was ihnen so gefallen hat? „Dass da Knete dabei ist. Und Edelsteine. Und dass man nicht gleich verloren hat, wenn man in der Rumpelkammer landet. Und die Figuren sind lustig.“ Argumente für das Spiel haben die drei schnell gefunden.
Was ein Schmuggler ist, musste ihnen zwar erst einmal erklärt werden, aber das hat sie eigentlich weniger interessiert. Viel toller fanden sie, mit der Knete zu arbeiten, die Größe der Kugeln zu taxieren, einen Edelstein darin einzuschließen und am Ende abzuschätzen, welchen Stein die anderen wohl geschmuggelt hatten.
Spannend war immer die Frage: Passt die Kugel durch das vorher ausgewürfelte Tor oder ist sie zu groß?
Schnell haben die Mädchen auch kapiert, dass sie die Kugel zwar sehr klein gestalten können und somit immer durch die Tore kommen, dass sie damit aber nicht unbedingt das Spiel gewonnen haben.
Mit großem Vergnügen haben die drei Mädels ihre Edelsteine heimlich hinter ihrer Schutzwand in die intelligente Knete eingearbeitet.

Was mir persönlich gut gefallen hat, ist der pädagogische Ansatz des Gewinnens und Verlierens. Denn wer in der Rumpelkammer landet muss nicht unbedingt der Verlierer sein. Das hat eines der Mädchen auch feststellen müssen. Akzeptieren konnte sie es aber nur schwer. Sie kann nicht verlieren, muss immer die Beste sein und kann andere auch schon mal hämisch auslachen, wenn sie sich auf der Siegerspur wähnt. Bei diesem Spiel hat sie erfahren müssen, dass sich das Blatt auch sehr schnell wandeln kann. Sie landete zu 90 Prozent im Büro des Chefs, während eine andere grundsätzlich in die Rumpelkammer einzog.
Da sie sich aber immer wieder irrte, als es um die Farbe des geschmuggelten Edelsteins ging, sammelte die andere viele Kärtchen und war somit die Gewinnerin.

Für die Knete und die Edelsteine sind kleine Tütchen mit Verschluss beigelegt
So kann kein Steinchen verloren gehen und die Knete nicht austrocknen. Dass die Knete sich nicht mit den Steinen verklebt, ist von großem Vorteil, dass sie aber, sobald sich zwei verschiedenen Knetkugeln treffen, sofort verbinden und sich dadurch die Farben unzertrennlich vermischen ist nicht so gut. Das war beim Spiel auch immer wieder ein kleineres Problem, wenn die Mädels nicht aufgepasst haben und nicht abwarten konnten, bis sie an der Reihe waren. Da gab es dann schon kleinere Materialverluste.

Den Kindern haben auch die Comics super gefallen.
Dass sie gegen die Zeit arbeiten und nicht stundenlang nach Belieben Kugeln formen konnten, hat sie am Anfang gefordert. Mit der Zeit fanden sie es aber richtig spannend, rechtzeitig fertig zu werden.

Fazit:
Das Spiel ist empfehlenswert und wird auch schon Kindern ab acht Jahren gerecht. Selbst Erstklässler könnten, sofern sie sich schon konzentrieren können, mit dem Spiel klarkommen. Das Material und die Verarbeitung sind stabil, die Farben und Figuren ansprechend.
Das Spiel hat nur einen Fehler 😉 Es gibt nur ein einziges Mal Pink – und das geht bei Mädchen gar nicht. Meine Mädels haben dann reihum die Farben gewechselt, sodass jede mal mit der pinken Knete arbeiten konnte.
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